Private Banking 2030 – Chancen und Herausforderungen

Auch in den nächsten Jahren bleibt die Vermögensverwaltung ein spannendes Feld. Der verstärkte Wunsch nach Diversifikation, die Fahrt aufnehmende Vermögensübergabe an die nächste Generation und technologische Weiterentwicklungen sorgen bei Anlegerinnen und Anlegern für Klärungs- und Handlungsbedarf.

Vier wesentliche Markttrends bestimmen derzeit das Private Banking.1 Erstens nimmt die weltweite Diversifikation der Vermögensstrukturen unter anderem aufgrund geopolitischer Krisen zu. Zweitens geht in den kommenden Jahren ein Generationenwechsel bzw. eine gewaltige Vermögensübergabe vonstatten. Drittens finden weitgreifende technologische Weiterentwicklungen statt, die aufgrund der digitalen Affinität der "Next Generation" auch besondere Relevanz besitzen. Zu guter Letzt steigt der Wettbewerb zwischen Banken, hier befindet sich die LLB Österreich allerdings dank des Wachstumskurses in den letzten Jahren in einer sehr guten Ausgangsposition.
Partner über mehrere Generationen hinweg

Einer aktuellen EY-Studie2 zufolge verfehlen in Europa bislang viele Anbieter im Bereich Vermögensverwaltung das Potenzial, frühzeitig Beziehungen mit den künftigen Erbinnen und Erben aufzubauen. Das ist insofern verwunderlich, da 81 Prozent der Befragten planen, ein Vermögen an ihre Kinder oder Ehepartnerinnen bzw. Ehepartner zu vererben. Jedenfalls blicken die Finanzprofis einer großen Aufgabe entgegen: Denn 50 Prozent der potenziell erbenden Personen planen nach einer Erbschaft eine Umverteilung der Vermögenswerte nach ihren Bedürfnissen.

Der Generationenwechsel ist bereits jetzt eines der Hauptthemen im Private Banking der LLB Österreich. Schließlich machen die heute über 60-Jährigen zwar nur knapp 30 Prozent der österreichischen Bevölkerung aus, besitzen aber die Hälfte des Vermögens. Private Banking Kundinnen und Kunden in Österreich verfügten im Jahr 2023 über ein Vermögen von ca. 923 Milliarden Euro. Bis 2028 wird es voraussichtlich auf 1,15 Billionen Euro ansteigen.3 Die LLB Österreich bietet eine professionelle Anlaufstelle für Familien, um das Thema Vermögensübergabe frühzeitig zu planen und umzusetzen. Sie steht wie ihre Mutter, die Liechtensteinische Landesbank (LLB), für Sicherheit und Stabilität.

Individuell und persönlich, aber auch digital

Wie ein aktueller europäischer Vergleich zeigt, nehmen die Investitionen in Bank-IT in Österreichs Finanzsektor Fahrt auf. Diese stiegen 2024 im Vorjahresvergleich um 13,2 Prozent. Dieser Anstieg wurde nur knapp von der Schweiz getoppt. Deutschland hingegen kam nur auf eine Steigerung von drei Prozent.4 Die LLB Österreich nimmt als führende Vermögensverwaltungsbank eine Pole Position in der Digitalisierung ein. Viele Services sind schon digitalisiert. Das bietet den Kundinnen und Kunden transparenten Einblick in die Portfolioentwicklung und räumt ihnen selbst Handlungsspielraum ein. Unsere Prognose ist: Bis 2030 wird Künstliche Intelligenz verstärkt Einzug in Teilbereiche des Private Banking gefunden haben. Für Banken birgt KI gleichermaßen Chancen wie auch Herausforderungen. Es gilt zu hinterfragen, welche Anwendungen unbedenklich nutzbar sind.

KI trifft nicht die Letztentscheidung

Die LLB Österreich ist offen für neue Technologien und einige KI-Anwendungen könnten die Convenience und Effizienz in der Bankberatung in Zukunft zusätzlich beflügeln. Doch so sehr digitale Tools im Alltag unterstützen können, ist den Anlegerinnen und Anlegern gleichermaßen die Beratung durch Vertrauenspersonen wichtig. Zahlen aus einer aktuellen Studie untermauern das.5 So haben 41 Prozent der befragten europäischen Investorinnen und Investoren bei erhöhter Marktvolatilität den persönlichen Austausch mit der Beraterin oder dem Berater verstärkt – gleichzeitig übernahmen 43 Prozent der Befragten eine aktivere Kontrolle über ihre Vermögensanlagen. 56 Prozent der europäischen Anlegerinnen und Anleger erwarten, dass KI-basierte Anwendungen Teil des Beratungsprozesses werden. Jedoch nur 43 Prozent aller Befragten wären bereit, ihre Finanzplanung vollständig von einer KI durchführen zu lassen. Für uns ist klar: Die Letztentscheidungen über Kundenvermögen bleiben bis auf Weiteres in der Hand menschlicher Finanzexpertinnen und -experten.

Digitale Regulatorik wird wichtiger

Mit dem digitalen Fortschritt gehen auch spezifische digitale Regularien einher. Die EU-Verordnung DORA6 ist Anfang 2025 in Kraft getreten. Sie soll Bank-IT-Systeme optimal vor Cyberkriminalität schützen. Auch wenn die Umsetzung für Banken im Alltag ressourcenintensiv ist, profitieren davon Bank- und Kundenseite, weshalb wir DORA auch ausdrücklich begrüßen. Außerdem gibt es eine geplante EU-Verordnung, die Kunden direkt betreffen wird. FiDA7 soll eine Art Finanzdatenraum schaffen und datengetriebene Finanzdienstleistungen fördern. Das ermöglicht beispielsweise die Nutzung neuer digitaler Services wie etwa von Finanzinformationsdienstleistern angebotene personalisierte Anlageberatung oder Planungstools, freilich nur, wenn Kundinnen und Kunden das wünschen.8