Morning News vom 05.02.2021
Der gestrige Handelstag lieferte einen Devisenmarkt-Klassiker. Die Bank of England gab bekannt, dass sie in Zukunft auch Negativzinsen als adäquates Instrument in ihrem "Tool-Kit" betrachten werde. Sie forderte Banken und Unternehmen auf, sich entsprechend darauf vorzubereiten, meinte aber gleichzeitig, dass es sich hierbei nicht um eine Ankündigung einer bevorstehenden Zinssenkung handelt. Grins! Heute steht ein weiteres Highlight an: der US-Jobreport. Genießen Sie das bevorstehende Wochenende, ab Montag gibt es dann wieder (echte) Schule, Friseur und Shopping!
Der gestrige Handelstag lieferte einen Devisenmarkt-Klassiker. Die Bank of England gab im Rahmen ihrer tourlichen Sitzung bekannt, dass sie in Zukunft auch Negativzinsen als adäquates Instrument in ihrem "Tool-Kit" betrachten werde, was bisher nicht der Fall war. Sie forderte Banken und Unternehmen auf, sich entsprechend darauf vorzubereiten, gab aber gleichzeitig bekannt, dass es sich hierbei nicht um eine Ankündigung einer bevorstehenden Zinssenkung handelt. Grins! Die Reaktion des Devisenmarktes war nicht etwa von Enttäuschung darüber geprägt, dass jetzt auch Großbritannien noch extremere Stützungsmaßnahmen für die offenbar angeschlagene Wirtschaft ins Auge fassen muss – ganz im Gegenteil. Das Britische Pfund wertete auf, und zwar gar nicht so wenig. Gut achtzig Stellen von 0,8840 auf unter 0,8860 konnten gegenüber dem Euro aufgeholt werden. Warum? Weil der Großteil der Marktteilnehmer davon ausgeht, dass die operativen Risiken dieser Vorbereitung die BoE für ca. 6 Monate davon abhalten wird, die Zinsen tatsächlich zu senken. Und dann ist entweder alles wieder gut oder zumindest noch ganz, ganz weit weg... Devisenmarkt eben, ist das nicht schön? Heute Nachmittag steht noch ein weiteres Highlight an, der US-Jobreport, der vermutlich ein recht positives Signal für das Comeback des Arbeitsmarkts in den USA liefern dürfte. Ob der USD dann abwerten wird? Sehen Sie, Sie denken schon wie ein alter FX-Fuchs! Genießen Sie das bevorstehende Wochenende, ab Montag gibt es dann wieder (echte) Schule, Friseur und Shopping!
Nach der am Vortag von Gewinnmitnahmen unterbrochenen Aufwärtsbewegung geht es zum Wochenschluss an den Börsen in Asien mit den Indizes bereits wieder nach oben. Stützend wirken dabei feste Vorgaben und neue Rekorde der Wall Street – angetrieben von der anhaltenden Erwartung eines großen Stimulusprogramms der Regierung und der Impfzuversicht. Zu letzterem passt, dass der Pharmakonzern Johnson & Johnson in den USA nun eine Notfallzulassung für seinen Impfstoff gegen das Coronavirus beantragt hat. Der Impfstoff soll eine durchschnittliche Wirksamkeit von 66 % haben und den Vorteil, dass nur eine Dosis benötigt wird.
Der Nikkei-Index in Tokio gewinnt im späten Handel 1,2 % und ist damit der Spitzenreiter der Region. Rückenwind bekommt er von einem schwächeren Yen, der in den vergangenen Tagen spürbar nachgegeben hat. Ein spektakuläres Börsendebüt stand in Hongkong im Fokus. Der Kurs des Video-App-Anbieters Kuaishou Technology hat sich zum Start fast verdreifacht und konnte dieses Niveau bislang halten. Angesichts der am 11. Februar beginnenden Neujahrsfeierlichkeiten in China, die in der Regel eine erhöhte Konsumneigung zur Folge haben, wird in Shanghai vor allem bei Aktien von Dienstleistern und Agrarunternehmen von Kursgewinnen berichtet.
Die gestern publizierten US-Konjunkturdaten enthielten Licht und Schatten. Die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging in der Vorwoche auf 779.000 zurück und damit stärker als erwartet. Die Entwicklung passte in das Bild, das der ADP-Arbeitsmarktbericht am Mittwoch bereits gezeigt hatte. Demnach wurden im Januar in der Privatwirtschaft mehr Stellen geschaffen als erwartet. Gleichwohl bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt prekär. Die Produktion schrumpfte dagegen im Q4 um 4,8 %, während Ökonomen mit einem Rückgang um nur 2,8 % gerechnet hatten.
Der Euro notierte im frühen Handel auf dem tiefsten Stand seit Anfang Dezember und fiel bis auf USD 1,1952. Gestern war die Gemeinschaftswährung erstmals seit zwei Monaten unter die Marke von USD 1,20 gefallen, nachdem sie am Anfang des Jahres noch bis auf USD 1,2349 gestiegen war. Nach Einschätzungen von Analysten ist die jüngste Schwäche des Euro auf die Wirtschaftsentwicklung in Europa und den Vereinigten Staaten zurückzuführen.
Der Goldpreis ist in den vergangenen Tagen etwas ins Hintertreffen geraten und rutschte am gestrigen Donnerstag sogar unter die wichtige Marke von USD 1.800. Heute Morgen präsentierte sich die Goldunze mit leicht erholten Notierungen. Die Ölpreise laufen auf ihren größten Wochengewinn seit Oktober zu. Hintergrund sind die Zusagen der Ölallianz OPEC+, den pandemiebedingten Überschuss am Markt weiter abzubauen sowie schrumpfende Ölvorräte von China bis in die USA.