Morning News vom 21.02.2020

Das ständige Wechseln der verschiedenen Risiko-Approaches und die Überlagerung des einen oder anderen Trends ließen die Devisenmärkte diese Woche so unübersichtlich wie schon lange nicht mehr erscheinen. Einzig der Greenback erweist sich derzeit als ziemlich krisenfest, was auch für den Schweizer Franken und die Goldnotierungen gilt. Irgendwie macht sich gemeinhin schlechte Stimmung breit, die Börsen sind heute bereits mit Verlusten in den Tag gestartet.

FX/Zinsen:

Die kurzfristige Analyse besagt, dass "Risk-Off" sich wieder stärker breitgemacht hat, die mittel- bis langfristige Prognose lässt den Schluss zu, dass niedrige Volatilitäten auch an den Devisenmärkten "gekommen sind, um zu bleiben". Das ständige Wechseln der verschiedenen Risiko-Approaches und die Überlagerung des einen oder anderen grundsätzlichen Trends, ließen diese Woche die Devisenmärkte so unübersichtlich wie schon lange nicht mehr erscheinen. Klar ist, der Oscar für die stabilste (und vertrauenswürdigste) Währung geht an den Greenback - bei diesem Präsidenten eigentlich ein Wunder. Ebenfalls nominiert als sichere Häfen waren der Schweizer Franken, der Favorit Gold (All-Time-Highs bei Notierung in USD oder CHF) und der Japanische Yen. Letzterer fiel bei der Jury aber wegen dramatisch schlechter Wirtschaftsprognosen zuletzt durch. Das "Dark Horse", also ein Außenseiter, der mitfightet, mit dem aber niemand gerechnet hatte, ist das Britische Pfund. Schwer einzuschätzen, aber vorne mit dabei. Bei der "Goldenen Himbeere" (Razzie Award) mussten die Favoriten, die EM-Währungen, die Skandies, aber auch Rohstoff-Junkies wie Russischer Rubel oder Australischer Dollar diesmal dem Euro den Vortritt lassen. Schlechte Prognose, schlechte Nachrichten, Negativverzinsung und politisches Hick-Hack - der lässt momentan nichts aus. Von Zinsen berichte ich erst wieder, wenn sich etwas verändern sollte, hier sind nach wie vor die Abriss-Trupps unterwegs (10-jähriges Deutschland-Risiko -0,63 %...).

Aktien/Commodities:

Die Börsen in Asien verzeichnen heute überwiegend Verluste. Das Auf und Ab setzt sich damit fort. Während die langsamere Ausbreitung des Coronavirus in China und die Hoffnung auf Stimulusmaßnahmen stützen, zeigen sich die Anleger wegen der Verbreitung außerhalb Chinas und der Auswirkungen der Epidemie auf Unternehmen und Volkswirtschaften besorgt. Die chinesischen Börsen laufen in unterschiedliche Richtungen. Während Schanghai 0,1 % zulegt, geht es in Hongkong um 1 % abwärts. Die Epidemie könnte zu einer weiteren Abwertung der regionalen Währungen führen und damit die Zuflüsse in die Hongkonger Aktien unwahrscheinlicher machen. Immobilienentwickler für das Festland stehen besonders unter Druck. Nach der Erholung vom Mittwoch, die den S&P 500 und den Nasdaq auf neue Rekordhochs hievte, haben die US-Börsen gestern einen Rücksetzer erlebt. Es wird vermutet, dass eine Studie der Bank Goldman Sachs die Kurse absacken ließ: Die Analysten warnen vor einer Korrektur an den Börsen, also einem Rückgang der Kurse um mehr als 10 %. Ihrer Meinung nach werden die Folgen der Coronavirus-Epidemie für die Unternehmensgewinne an den Finanzmärkten unterschätzt. Die veröffentlichten US-Konjunkturdaten überzeugten. Schon zuletzt hatten die US-Daten auf einen guten Zustand der US-Konjunktur hingedeutet. Der Goldpreis steigt weiter. Die Feinunze markiert ein neues Siebenjahreshoch. Anleger setzen darauf, dass die US-Notenbank und andere Zentralbanken die Zinsen senken werden, um den Einfluss der Corona-Epidemie auf das weltweite Wirtschaftswachstum abzufedern. Die Ölpreise korrigieren heute nach dem jüngsten Aufwärtstrend nach unten. Schwache Ölförderdaten aus Norwegen stützten gestern noch die Kurse. Rückenwind kam zudem von den offiziellen Daten zu den US-Lagerbeständen, die in der vergangenen Woche weniger stark gestiegen waren als erwartet.

Allgemein:

Diverse hochgesteckte Erwartungen erlitten gestern einen herben Dämpfer. Die EU-Budget-Verhandlungen gehen ergebnislos in die Verlängerung, während die Dosen-Kicker aus Salzburg ihre Hoffnungen auf einen Aufstieg in Frankfurt vermutlich zu Grabe trugen.

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